Montag 30.09.2024
Was ist Meditation für dich?
Mit dieser Frage starten wir nach dem Kennenlernen.

Die Antworten sind so verschieden wie wir Menschen.
Doch er gibt etwas Gemeinsamens. Die Motivation die eigene Routine für den Meditationsweg zu entdecken, denn alle hören den Ruf, dass es etwas Gutes für sie wäre.
Die Mehrzahl beschriebt, dass es noch keine Routine dazu gibt und immer etwas ausbremst, oder beschleunigt;).
Woran liegt das?
Auch das ist wieder individuell, doch etwas menschliches ist gleich. Unser Geist ist (noch) nicht überzeugt davon, dass es jetzt eine gute Idee ist sich still auf ein Kissen zu setzen. Es ist unbequem, laut, unnötig, unpassend.
Und wie genau soll sich das eigentlich anfühlen und helfen?
Meditation kann uns lehre, achtsamer unsere Körper, Gedanken und Handlungen zu folgen. So auch unsere Bedürfnisse besser spüren und mit unseren Resourcen lernen gut für uns zu sorgen. Es kann durch die innereliche Ruhe positive Effekte auf unseren Körper haben. Es verlangsamt unseren Alterungsprozess und unsere Gene können besser für uns abgelesen werden. So können Krankheiten verhindert oder zumindest die Symptome milder ausfallen. Doch warum ist es nicht normal zu meditieren, oder warum fällt es und auch noch so schwer.
Einerseits ist es möglich das der Geist unkontrolliert wilde Gedanken produziert. 60.000 Stück pro Tag wird da geschätzt. Und oft bemerken wir diese erst, wenn wir Still werden (wollen). Jeder Gedanke hat das Potenzial eine Handlung zu werden, egal ob auf Zellebene im Körper oder in der Welt. Im guten und im negativen. Das nennt man auch Karma.
Die Lebensanforderungen haben die Eigenschaft uns immer wieder sehr zu stimulieren, zu fordern, oft auch überfordern und uns zu fesseln in leere Aufgaben, wie zum Beispiel Social Media oder Fernsehen. Wie sind dann mehr im Außen, als in unserem inneren Empfinden.
Wir vergessen dann unseren Körper und vielleicht schützt dieser sich auch und schalten bei Überforderung ab. Wir stumpfen ab und sind dennoch unruhig.
Es ist normal das unsere Zuhause eine Küche zum ernähren, ein Bett zum ausruhen des Körpers hat und ein Badezimmer zum ihn zu reinigen.
Aber einen festen Ort gibt es für die Geistespflege nicht, oder?
Eine Meditationsecke zum Beispiel.
Und dann ist es gegebenenfalls so, dass wie aufwachen und schon sind die ersten 100 Gedanken da. Ohne das wir noch die Chance haben zu spüren, was unsere eigentlichen Bedürfnisse sind.
Doch kein Gedanke muss zu Ende gedacht werden. Wenn wir wieder in die Position kommen können, dass wir den Gedanken beobachten, so können wir diesen auch stoppen, diesen Gedanken etikettieren und gegebenen Falls durch einen gegenteiligen Gedanken ersetzten. Oder zumindest nicht weiter unsere Lebensenergie und Aufmerksamkeit auf das Negative richten.
Denn dort wo Aufmerksamkeit ist, fliesst die Energie hin.
5 Hindernisse:
Der Geist hat noch zu einiges auf Lager um uns vom meditieren abzuhalten. Dort haben erfahrene Menschen etwas Schönes klar zusammen gefasst.
Das Eine sind die 5 Hindernisse, die wie Saboteure in uns Laut werden.
Zweifelsucht
“ Kann ich das?“ „Wie soll mir das helfen?!“
Rastlosigkeit
„Ich könnte noch die Wäsche machen.“ „Ich würde gerne jetzt was anderes machen, nur nicht das hier.“
Trägheit und Lethargie
„Das rumsitzen ist mir zu langweilig, da passiert ja nix.“ „Ich chill hier lieber rum, das hab ich mir jetzt verdient.“
Sinnesbefriedigung
“ Ich würd gern was essen.“ “ Ich würde gerne was Online kaufen.“
Ablehung
„Das Kissen ist unbequem, mit tut der Rücken weg wenn ich so still sitze.“ “ Ich kann das vom Typ her nicht.“ „Die blöden Hiipies.“
Das Andere ist das Dukkha, grob übersetzt mit „schwer zu ertragen“.
Das Leid in der Welt, dass uns fest hält und uns nicht Zufriedenheit spüren lässt. Der Buddha hat es aber schön beschrieben durch seine Beobachtung:
Jeder Mensch leidet. Jeder ist dem Dukkha ausgesetzt. Wir werden alle geboren, werden krank, sind Veränderungen ausgesetzt und sterben an einem Tag. Das ist universell. Kein individuelles Leid.
Und ich finde darin liegt ein großer Schatz. Denn es bedeutet Verbindung. Etwas gemeinsamen was wir alle haben. Wir können es also Teilen und gegenseitig mit Mitgefühl begegnen. Ich habe den Eindruck, durch diesen Blickwinkel erlange ich mehr Selbstbestimmung.
Meditation als Mittel zum Zweck:
Es ist eine Methode um die Achtsamkeit für sich selbst neu zu entdecken. Ein Bild dazu ist, das Meditation wir ein Boot ist, dass einen rüber bringt in den anderen Bewusstseinszustand.
Durch das Üben auf dem Kissen, kann man die erlernte Achtsamkeit und Geistesreinigung von wilden Gedanken, in Bewegung bringen. Um dann einen Alltag mit Achtsamkeit und Zufriedenheit zu erleben.
Achtsamkeit für die Gedanken, sowie auch den Körper in all seinen Bewegungen und Handlungen.
Meditationshaltung
Bevor es zu ersten Meditationsanleitung geht, war es wichtig den eigenen individuellen Meditationssitz zu finden.
Zu jeder Meditation ist es ratsam, genau zu spüren: Wie kann ich heute gut sitzen?
Der Meditationssitz ist die erste körperliche Form um die Meditation zu erleichtern. Den wenn der Körper eine gute, mühelose Haltung hat, in der sein Schwerpunkt nahe am Boden geerdet ist, kann die Innenschau leichter durchgeführt werden.
Es gibt aber keine Wertung darin ob ein Stuhl oder ein Kissen besser ist. Es darf halt passend sein.
Egal ob Stuhl oder Kissen, es sollte leicht sein, sich sinken zu lassen und die Wirbelsäule federleicht aufzurichten, ohne etwas zu sehr zu wollen.
Die Hände liegen im Unterbauch, kurz unter dem Bauchnabel. Dort in der Tiefe des Körper befindet sich das unter Dan Tien. Das untere von drei Kraftzentren im Körper. Diese werden wir im Laufe der Reise noch genauer betrachten.
Für die Vollständigkeit:
Das mittlere Dan Tien ist der Herzraum und in Zentrum des Kopfes befindet sich das obere Dan Tien.

Anleitung zu Meditation mit unruhigem Geist:
Ein unruhiger Geist, der ständig etwas will, ist oft ins Außen gezogen. Damit Körper und Geist für die Meditation wieder mehr zu einer Einheit werden, kann man eine ShinTai Übung durchführen.
Die Wirkung ist, dass durch eine sehr anstrengende körperliche Übung, der Körper den Geist in sich zurück holt, um dieser Kraftanstrengung mehr Energie zuführen zu können.
Wir haben dafür auf den Knien Push-ups gemacht, mit der Achtsamkeit für unserer unteren Dan Tien.
Im Liegestütz mit abgelegten Knien, lenken wir die Aufmerksamkeit auf unser unteren Bauch. Die Bewegung in den Armen nach unten ist eine einfache Entspannung, der Push nach oben erfolgt aus der tiefe des Unterbauches. Die Achtsamkeit für die Übung wird gehalten. Wenn der Geist wild ist, also mit weniger Erdung zum Körper, dann erledigen wir Aufgaben oft aus den Schulter, Nacken und Kiefer.
Das ist Übungssache, die Aufmerksamkeit wieder und wieder in den unteren Bauch zu lenken, wenn es noch ungewohnt ist. Es lohnt sich dran zu bleiben und ggf. immer wieder mit neuer Ausrichtung und Aufmerksamkeit in die Übung zu gehen.
Gerne darf die Übung so oft wiederholt werden, bis der Körper richtig arbeitet. Herzschlag, Muskelzittern, gesteigerte Atmung. Je nach Fitnesslevel bis zu 30 Wiederholungen.
Danach direkt in den Meditationssitz, denn du vorher für dich an dem Tag ausgesucht hast.
Schliesse die Augen.
Dann lauscht du deinem Körper ohne ihn zu verändern.
Wie nimmst du deine Atmung war?
Welchen Körperteil nimmst du gerade war und warum?
Ist etwas schmerzhaft, warm, kribbelig?
Wie spürst du gerade deine Lebenskraft?
Wie spürst du dein Herz?
Du nimmst automatisch deine inneren Raum präsenter war.
Und dann verändern sich diese Eindrücke und du beobachtest.
Der Atem verändert sich.
Beobachte dein Atem ohne ihn verändern zu wollen.
Dann entscheidest du dich, deine Aufmerksamkeit auf deine Ausatmung zu lenken.
Alle anderen Sinneneindrücke, wie Licht, Geräusche, Tastsinn, Geschmack und Geruch, so wie Gedanken, lässt du immer wieder los. Du hast dich entschieden, nun deine Aufmerksamkeit auf deinen Ausatem zu lenken.
Erlaube dir, ganz da zu sein. Alle anderen Sinneseindrücke sind gerade für die 5-10 min in dieser Meditationsübung nicht wichtig.
Vielleicht nimmst du noch eine Veränderung war.
Der Atem wird feiner und weicher. Fliessender.
Und wie nimmst du deinen inneren Raum jetzt war.
Wie nimmst du deinen Herzraum war?
Sei ein Moment ganz in deinem Herzraum und fühle, wie du dich da in dem Moment spürst?
Vielleicht stellt sich eine Wärme, Kribbel oder Leuchten ein und es darf sich in dir ausdehnen.
Dann entscheidest du dich diese Übung zu beenden.
Reflektion:
Nach der Meditationsübung ist es hilfreich sich zu fragen:
Was hab ich erlebt?
Was hat sich im Verlauf verändert?
Wenn sich eine Ruhe, ein feiner Atem oder eine Herzensfreude eingestellt hat: Wie bin ich da hin gekommen?
Die Reflexion ist nicht für eine Bewertung da.
Es gibt keine gute oder schlechte Meditation. Es ist wertvoll, da jede Minute die man in die Übung ist, der Geistespflege dient. Sollte sich Ruhe und Zufriedenheit einstellen, ist das Glücklich und man kann sich Fragen, wie man dahin gekommen ist, um beim nächsten mal den bekannten Weg gehen kann.
Schwierigkeiten:
Es ist nicht unüblich, dass es im Körper zu Verspannung, Schmerzen und eingeschlafenen Bereichen kommt. Daher die Einladung immer wieder zu prüfen, ob der Sitz der Richtige für ist.
Mir persönlich hilft es, dass mein Meditationskissen nur ganz schräg eine Unterstützung am Kreuzbein gibt. Dadurch ist das Gesäß so gut wie frei von Druck und die Nerven in den Beinen werden nicht komprimiert.
Ebenso, wie Kissen oder gerollte Decken unter die Knie zu legen, damit in den Hüpften und Beinen keine unnötige Spannung entsteht.
Ausserdem ist es ratsam sich warm anzuziehen oder eine Decke um zulegen. Denn kommt der unruhige Geist zur Ruhe, kann es unangenehm Kalt werden im Körper. Das ist aber ein gutes Zeichen, dass es Zeit war, dem Körper durch die Meditation einen Raum der Regulation anzubieten.
Sollte der Rücken schmerzen, dann ist die Einladung, am Anfang oder auch während des Sitzens zu wanken, nach vorne beugen und nach hinten und so prüfen, wo die Mitte der Wirbelsäule ist. Damit kann man die Spannung in der Wirbelsäulenmuskulatur minimieren.
Ausserdem kann man seine Aufmerksamkeit aus der Übung rausnehmen und für ein Moment ganz achtsam sein mit der Körperstelle, am besten bevor es zu starke Schmerzen werden. Man kann dann mit dem Körperbereich sein und ihn genau spüren und fragen:
Was halte ich da fest?
Was will ich nicht los lassen?
Was erlaube ich mit gerade nicht?
Sei neugierig über die Antwort.
Des weiteren kann man, seinen Atem in diesen Körperbereich lenken. Und dann spüren, wie es eng wird bei der Einatmung und wie es sich ausdehnt, weicher wird bei der Ausatmung.
Sollte der Widerstand noch zu groß sein, so ist es empfehlenswert auf dem Stuhl zu meditieren.
Wiederholung:
Um aus der Erfahrung eine Routine zu machen ist es ratsam täglich zu üben für 5-25 min.
Es sollte sich leicht anfühlen, daher ist es voll in Ordnung, wenn man am Anfang 5 min übt und immer prüft, dass es einem einfach gut dabei geht. Damit es eine positive Verknüpfung zu der Handlung gibt. Mit den Anleitungen kannst du dich sicher in der Übung fühlen und dich hingeben.
Manchmal braucht es nur eine konkrete Entscheidung und eine Erlaubnis sich die Zeit zu nehmen. Sollte der Widerstand zu groß sein, dann Hinterfrage diesen.
Gerne helfe ich dir persönlich bei Hindernissen, die sich nicht verändern.
Schon nach 10-14 Tage sollte es ein leichtes oder gar ein innerer Wunsch sein sich hin zu setzten.
Geführte Meditation der Körperräume
Mehr geführte Meditationen findest du im Online-Bereich.
Ich freue mich auf unser nächstes Treffen im Kreis.
