Montag 14.10.2024
Hirnwellen verstehen: Einfluss auf Meditation und Alltag

Welche Hindernisse sind dir begegnet?
Ich erinnere mich an die Motivationen: die eigene Routine für den Meditationsweg zu entdecken, für mehr Ruhe und Verbindung zum eigenen Selbst.
Die Erlebnisse aus den zwei Wochen sind unterschiedlich und bei allen kamen immer wieder Alltag und sonstige Besonderheiten dazwischen. Das Meditieren blieb aus und fing doch immer wieder an.
Und darum geht es ja auch, immer wieder die Entscheidung zu treffen und jetzt setze ich mich hin. Vollständige Hingabe zu der Entscheidung üben. Mit allem was das Leben bereit hält.
Wir sprechen über die Hirnwellen. Welche Schwingungen das Gehirn haben kann und was es für den Geist und Körper bedeutet.

Hirnwellen entstehen, wenn sich bestimme Nervenareale aktivieren. Oft gibt es Mischzustände und überhaupt ist das ganze System sehr fluide.
Delta-Wellen sind die niedrigsten von 1 bis 3 Hertz. Delta-Wellen sind im Tiefschlaf besonders stark. Babys haben ganz physiologisch in den ersten zwei Jahren vermehrt diese Hirnwellen.
Theta-Wellen, wenn diese stark sind, ist man ähnlich wie im Stadium vor dem Einschlafen, oder in tiefer fortgeschrittener Meditationpraxis. Vielleicht hast du von Theta-Healing gehört, ähnlich wie in Hypnose wird dieser Zustand genutzt um mit dem Unterbewusstsein zu agieren. Diese Hirnwellen sind physiologisch im 2.-7. Lebensjahren vorhanden. Darum können sich Glaubenssätze so tief in unser System einbrennen, da Reaktionen aus unserem überlebenswichtigen, sozialen Umfeld ungefiltert in unser System gelangen und sich einpflanzen. Wir handeln dann so, dass unser Umfeld uns nicht verstößt und wir ein Teil der Gruppe bleiben können.
Im Alltag bewegen wir uns meistens zwischen Alpha-Wellen von 8 bis 12 Hertz, in einem Zustand der Entspannung und äußerer, sowie innerer Wahrnehmung, welche sich zu Beginn einer Meditation ausbreiten.
Beta-Wellen von 13 bis 25 Hertz. Diese Hirnwellen stellen sich ab dem Teenageralter vermehrt ein.
Am aktivsten ist das Gehirn in den Gamma Wellen mit über 25 Hertz – wo man die Grenze zieht, ist nicht ganz klar und es vermischen sich Wellen.
Nun ist unser Alltag gefüllt mit Aufgaben, Eindrücken und hat sich das Gehirn erst mal in seiner Schnelligkeit eingeschwungen, so kann es uns schwer fallen runter zu fahren. So treibt es uns vielleicht wieder hoch vom Kissen. Steht bereit noch etwas zu leisten oder sich in Sicherheit zu bringen.
Dazu kommen gegebenenfalls noch Glaubenssätze, die es noch mal schwerer machen neue Routinen dauerhaft zu integrieren.
Kennst du deine Glaubenssätze?
Es könnte so was sein wie:
Ich muss dass heute (alles) fertig schaffen.
Meine Arbeit etc. muss ich erst machen, dann kann ich mir was gönnen.
Das schaffe ich auch noch, danach kann ich dann ja was gutes für mich tuen.
Ich bin nicht gut genug.
Ich schaff das nicht.
Jemand anderes kann es besser.
Eine Antwort zu „Meditationskreis 2”.
Meistens sind diese Glaubenssätze erschöpfend. Das eigene Selbst steht dann nicht mehr im Mittelpunkt. Verschwindet vielleicht ganz von der Wahrnehmungsbildfläche.
Eine schöne Meditationsübung ist sich selbst und dann anderen Wesen in den Fokus zu nehmen. Die liebevolle Güte Meditation, auch Metta Meditation genannt.
Anleitung zur Metta Meditation:
Im Online-Bereich findest du weitere geführte Meditationen.
Welcher Meditationssitz ist heute passend, in den du die nächsten 15 Minuten verweilen kannst.
Schliesse die Augen.
Lausche deinem Körper ohne ihn zu verändern.
Wie nimmst du deine Atmung war?
Welchen Körperteil nimmst du gerade war und warum?
Ist etwas schmerzhaft, warm, kribbelig?
Bleibe bei unangenehmen Körperstellen für eine Weile und beobachte sie ohne sie verändern zu wollen. Volle Akzeptanz und Hingabe.
Wie spürst du gerade deine Lebenskraft?
Wie spürst du dein Herz?
Phase 1: Wohlwollen für dich
Beginnen damit, dir selbst mit dem Gefühl von Akzeptanz und Wohlwollen zu begegnen. Lass dieses Gefühl in deinem Brustkorb entstehen, eine Zelle in dir reicht dafür schon um den Funken zu entfachen.
Sollte es nicht zu spüren sein, visualisere es oder stelle es dir in deinen Gedanken vor.
Vielleicht auch durch die Erinnerung an eine freudige Situation oder durch das stille Wiederholen von positiven Sätzen. Gerade Letzteres ist für den Anfang gut geeignet. In den folgenden Beispielen, kannst du schon das bekannte Muster der Metta Meditation erkennen:
- Möge es mir gut gehen.
- Möge ich glücklich sein.
- Möge ich gesund und frei von Sorgen sein.
- Möge ich zufrieden und entspannt sein.
Du kannst ganz nach eigener Authentizität ähnliche Sätze kreieren, die Gefühle von Wohlwollen und Liebe in dir hervorrufen. Nimm dir genügend Zeit, bis sich das Gefühl der liebevollen Güte für dich selbst eingestellt und beobachte es. Am Anfang mag sich das komisch und unangenehm anfühlen- Frage dich ob es an einem Glaubenssatz liegt.
Phase 2: Deine Eltern
Nun übertrage das Prinzip auf deine Eltern, dafür ist es nicht wichtig ob diese noch lebendig sind.
- Möge es euch gut gehen.
- Möget ihr entspannt und zufrieden sein.
- Möget ihr gesund sein.
Phase 3: Eine nahestehende Person
Visualisiere dir einen Menschen, der dir Nahe steht und für den du ohne viel Mühe Zuneigung empfinden kannst. Du kannst dir vorstellen, wie die Person vor dir sitzt oder dich in eine Situation hinein versetzen, in der ihr euch begegnet. Nun überträgst du das selbe Muster der Sätze auf diesen Menschen. Sage dir zum Beispiel:
- Es möge dir gut gehen und du mögest gesund sein.
- Mögest du frei von Ärger und Sorgen sein.
- Mögest du entspannt und zufrieden sein.
Phase 4: Eine Person, die du nicht magst
Wohlwollen für eine Person zu verspüren, die du nicht leiden kannst, die gegen deine Werte agiert. Es mag schwieriger sein, aber es ist ein essentieller Schritt in der Metta Meditation. Denn dadurch erfährst du, was es wirklich heißt, Wut und Ärger in Gleichmut zu verwandeln.
Zu Anfang solltest du den Zugang zu der Person finden, indem du einen Zusammenhang, eine Gemeinsamkeit findest. Und was wir alle gemeinsam haben, ist das wir sterblich sind. Versuche, den Ärger nicht in den Vordergrund zu stellen und stattdessen den Menschen mit seinen Ängsten und Sehnsüchten wahrzunehmen. Sage dir still folgende Sätze:
- Mögest du Ruhe und inneren Frieden finden.
- Möge es dir gut gehen.
- Mögest du gesund und kraftvoll sein.
Setze dich bei dieser Phase nicht unter Druck, sollte es nicht gleich mit dem bedingungslosen Wohlwollen klappen. Denn (siehe Phase eins) schließlich bedeutet Metta, dich selbst bedingungslos zu akzeptieren. Fahre dann einfach mit der nächsten Phase fort und wiederhole ein anderen mal diese Technik.
Phase 5: Alle Personen einschließen
Zum Schluss schließt du alle Personen in die liebevolle Güte ein, die du gerade spürst oder dehnst deine Aufmerksamkeit auf die ganze Erde aus.
Lass die Emotionen über alle Personen, Tiere und Pflanzen hinweg strömen, ganz so wie sie kommen. Dabei kannst du dir weiter innerlich die Sätze aufsagen oder auch neue nehmen.
„Hass kann nicht mit Liebe und Freundlichkeit koexistieren. Es löst sich auf, wenn es von Gedanken an Liebe und Mitgefühl verdrängt wird.“
– Dhammapada
Dann entscheidest du dich diese Übung zu beenden.
Reflektion:
Nach der Meditationsübung ist es hilfreich sich zu fragen:
Was hab ich erlebt?
Was hat sich im Verlauf verändert?
Wenn sich eine Ruhe, ein feiner Atem oder eine Herzensfreude eingestellt hat: Wie bin ich da hin gekommen?
Die Reflexion ist nicht für eine Bewertung da.
Es gibt keine gute oder schlechte Meditation. Es ist wertvoll, da jede Minute die man in die Übung ist, der Geistespflege dient. Sollte sich Ruhe und Zufriedenheit einstellen, ist das Glücklich und man kann sich Fragen, wie man dahin gekommen ist, um beim nächsten mal den bekannten Weg gehen kann.
Schwierigkeiten:
Es ist nicht unüblich, dass es im Körper zu Verspannung, Schmerzen und eingeschlafenen Bereichen kommt. Daher die Einladung immer wieder zu prüfen, ob der Sitz der Richtige für ist.
Mir persönlich hilft es, dass mein Meditationskissen nur ganz schräg eine Unterstützung am Kreuzbein gibt. Dadurch ist das Gesäß so gut wie frei von Druck und die Nerven in den Beinen werden nicht komprimiert.
Ebenso, wie Kissen oder gerollte Decken unter die Knie zu legen, damit in den Hüpften und Beinen keine unnötige Spannung entsteht.
Ausserdem ist es ratsam sich warm anzuziehen oder eine Decke um zulegen. Denn kommt der unruhige Geist zur Ruhe, kann es unangenehm Kalt werden im Körper. Das ist aber ein gutes Zeichen, dass es Zeit war, dem Körper durch die Meditation einen Raum der Regulation anzubieten.
Sollte der Rücken schmerzen, dann ist die Einladung, am Anfang oder auch während des Sitzens zu wanken, nach vorne beugen und nach hinten und so prüfen, wo die Mitte der Wirbelsäule ist. Damit kann man die Spannung in der Wirbelsäulenmuskulatur minimieren.
Ausserdem kann man seine Aufmerksamkeit aus der Übung rausnehmen und für ein Moment ganz achtsam sein mit der Körperstelle, am besten bevor es zu starke Schmerzen werden. Man kann dann mit dem Körperbereich sein und ihn genau spüren und fragen:
Was halte ich da fest?
Was will ich nicht los lassen?
Was erlaube ich mit gerade nicht?
Sei neugierig über die Antwort.
Des weiteren kann man, seinen Atem in diesen Körperbereich lenken. Und dann spüren, wie es eng wird bei der Einatmung und wie es sich ausdehnt, weicher wird bei der Ausatmung.
Sollte der Widerstand noch zu groß sein, so ist es empfehlenswert auf dem Stuhl zu meditieren.
Wiederholung:
Um aus der Erfahrung eine Routine zu machen ist es ratsam täglich zu üben für 5-25 min.
Es sollte sich leicht anfühlen, daher ist es voll in Ordnung, wenn man am Anfang 5 min übt und immer prüft, dass es einem einfach gut dabei geht. Damit es eine positive Verknüpfung zu der Handlung gibt. Mit den Anleitungen kannst du dich sicher in der Übung fühlen und dich hingeben.
Manchmal braucht es nur eine konkrete Entscheidung und eine Erlaubnis sich die Zeit zu nehmen. Sollte der Widerstand zu groß sein, dann Hinterfrage diesen.
Gerne helfe ich dir persönlich bei Hindernissen, die sich nicht verändern.
Schon nach 10-14 Tage sollte es ein leichtes oder gar ein innerer Wunsch sein sich hin zu setzten.
Ich freue mich auf unser nächstes Treffen im Kreis.

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